Impulsvorträge und Podiumsdiskussion - KI in der Kunst und KI für die Kunst

27.10.2023
15:30
 Uhr
Gesellschaftshaus

Impulsvorträge

Prof. Dr. Sebastian Stober – „Kunst oder Künstlich“

Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Um sicherzugehen, dass wir aber auch alle das Gleiche meinen, wenn wir darüber diskutieren, möchte ich zum Einstieg wichtige Begriffe klären und grundlegende Fragen rund um KI aus Sicht eines KI-Forschers beantworten. Was ist eigentlich Künstliche Intelligenz und warum bezeichnen wir sie überhaupt als "künstlich"? Welche Zutaten braucht man zum erfolgreichen Training einer KI und wie kann man ihr beibringen, Texte, Musik, oder Bilder zu erzeugen? Ist das dann schon Kunst oder fehlt da noch was? Und können Maschinen überhaupt kreativ sein und Neues erschaffen?


Dr. Cecilia Colloseus – „KI – Der Mensch im Mittelpunkt“

KI funktioniert nicht ohne den Menschen. Damit KI-gestützte Technologien sinnvoll genutzt werden können, müssen bereits in ihrer Entwicklung menschenzentrierte und partizipative Vorgehensweisen angewandt werden. Gerade bei der Einführung komplexer Systeme im Arbeitskontext, die sich ggf. durch die Nutzung selbstständig (zumindest teilweise) weiterentwickeln können, stellen sich einige Grundfragen, die sich in das Spannungsfeld „Wer hat die Kontrolle: Mensch oder Maschine?“ einordnen lassen. Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Forschungsgruppe „Human in Command“ unter der Leitung von Prof. Doris Aschenbrenner. In diesem kurzen Impulsvortrag werden einige Einblicke in die unterschiedlichen Forschungsprojekte zur „Arbeitswelt der Zukunft“ gegeben, die den Menschen ins Zentrum der KI-Entwicklung stellen.


Bruno Kramm – „KI & die Musikindustrie: Ist 'AI in EntertAInment'schon wieder retro?“

Der Vortrag widmet sich einer umfassenden Betrachtung des Einflusses von künstlicher Intelligenz (KI) auf die Musikindustrie. Dabei werden verschiedene Musikgenres beleuchtet, angefangen bei Music Information Retrieval (MIR) in Plattformen wie Spotify und Deezer bis hin zu Anwendungen wie Mastering & Stem Separation. Die Präsentation erörtert auch die Rolle von Funktionsmusik unter Verwendung von Diffusion Models sowie generativer KI wie AIVA und Amper. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den dringend notwendigen Reformen im Urheberrecht (UrhR) und dem Leistungsschutzrecht (LSR), insbesondere in Bezug auf KI-generierte Inhalte und die potenzielle Einführung von KI-ZPÜ als eine neue Schranke des UrhR. Diese Diskussionen sind von besonderer Relevanz, um den Forderungen von Verwertungsgesellschaften wie der GEMA entgegenzuwirken und die Zukunft der Musikindustrie zu gestalten.


Franziska Baumann – „KI in der Komposition“

Die Arbeit mit KI-Tools in der zeitgenössischen Musik spiegelt die sich wandelnde künstlerische Landschaft wider, die von technologischen Fortschritten und dem Wunsch nach multisensorischen Erfahrungen angetrieben wird. Dieser Input gibt einen kurzen Einblick in die konkrete Arbeit mit einer Auswahl an KI-Tools für das Musikmachen und erörtert dabei neue kreativen Möglichkeiten, die sich eröffnen. Wo früher Aleatorik die einzige Möglichkeit war, mit Unvorhersehbarkeit zu spielen, erschließen diese Tools neue Interaktionsprozesse.

Anschließende Podiumsdiskussion moderiert von Dr. phil Debora Diehl mit den Vortragenden